Die Nationalsozialisten behinderten die Pflegetätigkeit von Ordensschwestern im Gegensatz zu deren Erziehungstätigkeit nicht. 1937 berichtete die Rosenheimer Ortspresse gar von "der unermüdlichen und aufopfernden Arbeit im Dienste kranker Volksgenossen und der so wertvollen Volksgesundheit". Allerdings gab die Stadt dem Verein schon seit 1936 keinen Zuschuss mehr.
Der Vorstand des Vereins beschloss am 24.03.1938 auf seiner Sizung einstimmig, für die Schwestern nun selber eine Wohnung bereitstellen zu lassen. Zu dieser Zeit durften kirchliche Vereine keinen
Grundbesitz mehr erwerben. Deshalb ersuchte der Hauskrankenpflegeverein Herrn Metzgermeister Anton Heindl, Ludwigsplatz, das Bauplatzgrundstück Flur-Ntr. 1116 ¼ (Freiherr-vom-Stein-Straße 14) -
offensichtlich treuhänderisch - für den Verein zu erwerben. Dies geschah am 6. April 1938. Am 17. September 1938 bezogen die Schwestern die
Doppelhaushälfte (welche sie heute noch bewohnen); in der anderen, der Kirchenstiftung St. Nikolaus gehörenden Hälfte - ebenfalls treuhänderisch Herrn Sattlermeister Pledl, Rosenheim, überschrieben -
wohnten die Armen Schulschwestern. Am 11. Oktober vollzog Stadtpfarrer Bernrieder die Hausweihe.
Der Konvent umfasste in den Jahren 1932 bis 1944 unter den Oberinnen M. Felizitas, M. Theopista, M. Thekla und M. Zita meist 11 bis 12 Schwestern. Ihre Pflegeleistung für die etwa 1.200 Mitglieder
des Vereins, überwiegend auf dem Land, war enorm. Jährlich betreuten sie etwa 160 Kranke und 20 Wöchnerinnen bei durchschnittlich 2.500 Tages- und 1.100 Nachtpflegen und 60 Haushaltsführungen.
1937 wurde ein Fahrrad beschafft. Ansonsten war man auf öffentliche Verkehrsmittel und den Transport per Fuhrwerk angewiesen.
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